Sonntag, November 22, 2009

Sprachen lernen


Von manchen Menschen wird behauptet sie hätten eine Sprachbegabung. Darunter versteht man die Tatsache, dass es diesen Menschen wohl leicht fällt sich eine fremde Sprache anzueignen. Leider gehöre ich nicht dazu. Obwohl ich zweisprachig aufgewachsen bin und man glauben könnte dass das alleine schon eine hilfreiche Stütze zum Erlenen weitere Sprachen sei, so sitze ich doch wie benebelt vor dem cahier personnel d'apprentissage und staune wie undurchdringlich die französische Sprache ist. Über die Grammitk möchte ich mich gar nicht so sehr auslassen, denn diese ist in vielen Sprachen komplex und verwirrend, allein das Vokabular reicht aber aus um schlaflose Nächte zu haben. Meine heutige Übungseinheit beinhaltete das conditionnel présent und die korrekte Benutzung von Wörtern die eine Bewegung beschreiben. Es ist im Französischem durchaus wichtig ob ich eine Person oder eine Sache bewegen und entsprechend muss ich das richtige Wort kennen um diesen bewegenden Sachverhalt auszudrücken. Sind es Menschen so gibt es da Worte wie accompagner, amener, raccompagner, emmener, ramener und habe ich dann ein Ding im Sinn so nutzt der geübte Franzose apporter, rapporter und emporter. Dies schreibe ich natürlich nicht auswendig aus dem Kopf, sondern mit einem Blick auf mein Lektionsbuch... Worauf ich eigentlich hinaus wollte: meine Nachhilfelehrerin im Englisch hat mir vor vielen, vielen Jahren mal gesagt, dass man eine Sprache am schnellsten beherrscht wenn man einfach viel in dieser Sprache liest und hört. Die Texe können ruhig schwer sein, denn auf das Thema kommt es an. Je mehr Spass es macht, desto schneller wird man neue Worte lernen und auch nutzen können. Einfach Filme im Original sehen, Modemagazine, Schundzeitschriften lesen, was auch immer Spass macht. Okey, ich werde es versuchen. Beim Englisch lernen hat es auch geklappt und jetzt schaue ich mal zu wie ich mich mit den Franzosen anstelle.

Paris j'arrive!

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Dienstag, November 13, 2007

Schweigen

Nach langer Zeit des Schweigens ist mir eingefallen wie schwierig es doch ist zu schweigen. Im Allgemeinen und im Besonderen wird das Schweigen als ein Negativum bewertet. Warum ich das so sehe? Beispiele für den verbalen Umgang mit Schweigen beweisen dies: Grabesstille, Todesstille. Wenn zwischen zwei Mesnchen Stille einkehrt so spricht man von Funkstille oder Sendepause und beides ist nicht positiv behaftet.

Die Stille bei meiner früheren Psychoanalytikerin habe ich auch nicht positiv empfunden. Ich schaute auf meine Hände, während ich in dem überdimensioniertem Sessel saß und darauf wartete, dass mir etwas einfällt worüber ich sprechen könnte. Mein Kopf füllte sich mit Lärm und je lauter es im Kopf wurde, desto leiser wurde ich. Kein Wort drang über meine Lippen und sie sah sich ihre Hände an - ihre Fingernägel im Besonderen -, den Notizblock, das Bild welches über mir hing, oder sie gähnte ganz einfach. Selten stellte sie mir eine Frage um mich daraufhin zu beobachten. Ich beantwortete ihre Fragen dann meist ganz schnell und präzise und es kam mir schlicht nichts Neues mehr in den Kopf was ich hätte daraufhin sagen können. Nur noch Stille... Damals lernte ich Stille auszuhalten. Aus der Stille wurde ich und ich lernte mich auszuhalten, mit all meinen Macken, Kanten und Ecken. Heute genieße ich die Stille und bin immer wieder froh, wenn sie mal da ist. Doch das ist sehr selten geworden und es ist die Zeit angebrochen in der ich lerne den Lärm auszuhalten.

Freitag, September 08, 2006

Ich habe es schon immer gesagt!

Wer kommt mit?


Die große Frage die sich mir stellt ist: "Ist Natascha Kampusch eine Muslimin?" Gestern stand ich auf dem Stepper im Fitnessstudio und habe mir Ausschnitte aus ihrem Interview angeschaut und zu meiner Verwunderung trug sie ein Kopftuch. Schlechte Frisur oder Glaubensfrage? Ich habe immer noch keine Antwort darauf. Die Fernseher liefen alle tonlos und man musste schon seine Kopfhörer an diese kleine Buchse stecken die auf Stepperdisplay ist um was zu hören. Das war mir zuviel.

Donnerstag, September 07, 2006

Gammel nicht rum!

Die Hysterie die sich in den letzten Tagen zum Thema "Gammelfleisch" zugetragen hat ist mir ganz unbegreiflich. Wir haben wohl schon seit Jahren das leckere Gammelfleisch gegessen und keiner ist daran gestorben oder erkrankt. Wieso soll das Gammelfleisch plötzlich schlecht und verboten sein? Ich bin für eine Legalisierung von Gammelfleisch!

Da das Gammelfleisch nun verboten ist, werden wir wohl in Zukunft nur noch frisches Fleisch bekommen und das wird uns höchstwahrscheinlich gar nicht mehr schmecken. Wir werden das Fleisch nun selbst über Monate und Jahre in Kühlschränken und Tiefkühltruhen aufbewahren bevor wir es dann essen wollen, oder wir versuchen es über Holland zu importieren. Da es zudem bei uns leider nicht so warm ist, gammelt das Fleisch langsamer vor sich her. Aus diesem Grund kann Gammelfleisch nur noch aus dem warmen europäischen Umland importiert werden. Das Gammelfleisch wird natürlich nicht mit Kühltransportern nach Deutschland importiert. Die Preise auf dem Markt für Gammelfleisch werden skandalös steigen. Eine Inflation und eine erneute jahrelange Rezession stehen der deutschen Wirtschaft bevor. Es werden Essensmarken ausgeben, Kinder weinen an den Fleischtheken, weil es keine leckeren Gammellyonerscheiben mehr gibt, Männer schlagen ihre Frauen, weil das Gulasch scheiße schmeckt und Köche werden vor den Toren der Stadt gesteinigt, weil das Fleisch so fade schemckt.

Wieso gerade jetzt dieses Tamtam gemacht wird ist mir nicht ganz klar. Schon letztes Jahr wurden 80 Tonnen köstliches Gammelfleisch beschlagnahmt und das waren damals weit mehr als gegenwärtig, wo man gerade mal 50 Tonnen dieser Delikatesse beschlagnahmt hat. Desweiteren gehört ein Döner ja vielleicht auch mit abgehangenem Fleisch gemacht. Hat sich mal jemand darüber gedanken gemacht? Natürlich nicht! Der exquisite Dönergeschmack kommt vielleicht erst zur Geltung wenn das Fleisch 4 Jahre alt ist. Und hat jemand Seranoschinken beschlagnahmt, weil er 5 Jahre rumhing? Stattdessen: zack, bums, aus! Lettre de caché! Das ganze erinnert mich stark an die Sülzenunruhen von 1919. Damals hat eine Horde meuchelnder Bürger einen Aufstand geprobt nachdem ein Faß Tierkadaver in einen Fluß gefallen ist und die Vermutung im Raum stand, dass dieses Faß zur Sülzeverarbeitung verwendet werden sollte.

Ab wann spricht man eigentlich von Gammelfleisch? Ich kenne Rezepte wie den Sauerbraten da dümpelt das Fleisch auch tagelang vor sich her bevor es dann tatsächlich mal gekocht wird. Ist das dann auch Gammelfleisch? Wie auch immer. Ich plädiere für eine Legalisierung von Gammelfleisch!!!

Freitag, Juli 21, 2006

Pikanterie


Kroatisch für Anfänger, heute: das Verb "iči". Zuerst die Beschäftigung mit der Konjugation:
  1. Ja idem
  2. Ti ideš
  3. On/ona ide
  4. Mi idemo
  5. idete
  6. Oni idu
Die Bedeutung von iči lautet gehen. An und für sich ist Verb alleine nicht sonderlich außergewönhlich, doch hier ist die Kombination in der es mit anderen Worten auftritt umso interessanter. Wenn man von jemandem über das Ohr gehauen wurde wird man sich gerne des Ausdrucks "Idi u tri pičke materine" bedienen. Dieser Auspruch legt einem Nahe in drei Geschlechtsteile seiner Mutter zu gehen. Wenn man es weniger opulent mag, kann man auch einfach nur "Idi u pičku materinu" sagen, damit beschränkt man sich auf nur ein Geschlechtsteil über das man schon das Licht der Welt erblickt hat. Die Kroaten können sich rühmen auch den Teufel "begehen" zu können, hierfür sagt man gerne "Idi u vraga", was wörtlich "geh in den Teufel" bedeutet. Welche Öffnung hierfür verwendet werden soll wird nicht näher spezifiziert, was die ganze Sache noch viel pikanter macht.

Donnerstag, Juli 20, 2006

Paprika grillata!


Kroatisch für Anfänger, heute: das Verb "jebem". Zuerst die Beschäftigung mit der Konjugation:
  1. Ja jebem
  2. Ti jebeš
  3. On/ona jebe
  4. Mi jebemo
  5. Vi jebete
  6. Oni jebu
Die Bedeutung von jebem lautet ficken. Das Verb jebem hat im Kroatischen eine sehr wichtige kulturhistorische Bedeutung, da es in jeden Fluch mit eingebunden wird und damit die Grundlage der kroatischen Sprache an sich bildet. Das Fluchen wurde vor dem Sprechen erfunden! Ein guter Fluch zeichnet sich dadurch aus, dass man sämtliche Familienmitglieder im Zusammenhang mit jebem in Verbindung bringt und je nach Schwere des Fluchs, auch eine Kollektion von Heiligen (in schlimmen Fällen Gott selbst!) mit aufgenommen wird! Ein Beispiel das zu den häufigsten Aussprüchen der kroatischen Sprache gehört: "Jebem ti mater". Zur Übersetzung möchte ich nur erwähnen, dass mater soviel wie Mutter bedeutet.

Mittwoch, Juli 19, 2006

Konzert für Didgeridoo und Orchester


Kroatisch für Anfänger, heute: "Da bog da crko (m)", "Da bog da crkla (f)" = "Soll Gott dich/ihn verrecken lassen (m)" bzw. "Soll Gott dich/sie verrecken lassen (f)". Gerne benutzt um eine starke Abneigung gegenüber einer Person deutlich zu machen. Meist einhergehend mit einer Salve weiterer vulgärsprachlicher Ausdrücke.

Nach einem Konzertbesuch gestern stellen ich heute wichtige Grundsatzfragen. Wieso werden zeitgenössische Kompositionen vor der Pause gespielt? Meine Antwort: "Damit das Publikum nicht nach der Pause geht". Und was um alles in der Welt hat sich die Geigerin gestern dabei gedacht, als sie nach dem Violinkonzert von Bach (BWV 1042) als ZUGABE! Bela Bartoks "Melodia" aus irgendeiner Violinsonate für Violine solo gespielt hat? Die Kollegen im Orchester rollten die Augen, Besucher bohrten ihre Fingernägel in die Sessel und Kinder fingen an unruhig zu quengeln. Ich saß mit offenem Mund da und hoffte, dass die Saiten springen. Ich hörte meine Stimme sagen: "Da bog da crkla!" Den folgenden Applaus konnte ich nicht verstehen und musste erstmal ein Glas Sekt trinken um mich zu beruhigen. Danach ging es mit Hayden weiter und das Gleichgewicht der Welt wurde wieder hergestellt.

Zu gerne würde ich wissen, was Ihre Kollegen im Orchester über sie gedacht haben und was vorallem sie sich dabei gedacht hat, dieses Katzengeheule auf Violine dem Publikum zuzumuten. Es handelte sich um eine Benefizveranstalltung zu Ehren des Vorstandes des Stuttgarter Kulturvereins der in Rente geht. Solch einen Abgang wünsch ich mir persönlich nicht. Da bog da crkla!